Weitere Projekte der Martin Görlitz StiftungSeit ihrer Gründung im Jahr 1995 hat die Martin Görlitz Stiftung zunächst als reine Förderstiftung eine Vielzahl externer Projekte unterstützt, die sich mit Energie und Umwelt beschäftigten. Das erste über-haupt geförderte Projekt war 1996 die thermische Solaranlage für das Waldschwimmbad Stolzenfels. Andere Förderungen lagen im Bereich der experimentelle Biomasse-Vergärung, dem Experimentieren mit (sehr früher!) E-Mobilität oder mit Pflanzenöl-Motoren. Aus der unternehmerischen Tätigkeit des Stifters ergab sich ein auch satzungsmässig erfasster Schwerpunkt auf Energiefragen der Zukunft, stets in praktische Projekte eingebettet. In zwei Katastrophenjahren ging das ganze Jahresbudget an Hilfsprojekte, nämlich für ein konkretes Wiederaufbauprojekt nach dem Elbe-Hochwasser 2002 sowie für die Opfer der Tsunami-Katastrophe vom Dezember 2004.Wandel in 2006 von der Förderstiftung zur tätigen Stiftung.Mit dem 50. Geburtstag des Stifters und zeitgleich dem 30. Geburtstag seines Unternehmens, der GÖRLITZ AG, entschied Martin Görlitz, die bislang kleine Förderstiftung weiter aufzubauen. Der Bezug zur Energie und zum schonenden Umgang mit Ressourcen sollte verbunden werden mit Bildung, recht gut zusammenzufassen mit dem Begriff der Unesco “Bildung für Nachhaltige Entwicklung”.Kinder und Jugendliche für die Herausforderungen von morgen zu begeistern und zu befähigen durch kreatives und gefördertes Werken und damit durch ganz praktisches Handeln, das wurde zum Kern der operativen Stiftungsarbeit für die kommenden zehn Jahre. Ein zusätzlicher Bezug zur Heimatstadt Koblenz mit Rhein und Mosel brachte das Element Wasser, und geboren war der Solarboot Cup: Ein Wettbewerb, der jährlich viele hundert Schüler zu erstaunlichen Projekten begeisterte. 2005 bis 2014 - zehn Jahre Solarboot CupDas Projektformat Solarboot Cup brachte in jedem Jahr 50 bis 60 Schulteams überwiegend aus dem Rheinland, aber auch aus Luxembourg, zunächst über Monate zu einer intensiven Projektarbeit. Von der Martin-Görlitz-Stiftung mit Geld zum Materialkauf ausgestattet musste ein ausschliesslich mit der Kraft der Sonne angetriebenes Boot entworfen werden, das nicht nur möglichst schnell fuhr, sondern die Sonnenenergie vor allem wirtschaftlich, also effizient in Antriebsleistung umwandelte. Schliesslich, am letzten Samstag vor den Sommerferien, begab man sich fiebernd und teilweise gerade so eben mit der Konstruktion fertig geworden an den Start in Koblenz am Moselstausee. Zusammen mit Lehrern, Eltern und vielen Zuschauern war der Solarboot Cup der Höhepunkt nach vielen Monaten der Projektarbeit, mit Lernschritten, Erfahrungen, Scheitern und Neuanfang. Ab 2012 wurde die Veranstaltung noch um andere Elemente wie experimentelle Windkraftanlagen und auch ein Format für Grundschüler erweitert. Elektrisch angetriebene, von der Jugendwerkstatt selbst gebaute Karts konnten von jedermann gefahren werden. Ab diesem Zeitpunkt hieß die Veranstaltung Solar Campus und ging deutlich über die reinen Solarboote hinaus.Mit Übernahme des Immobilien-Komplexes am Florinsmarkt musste entschieden werden, den Solar Campus möglichst einem an technischer Bildung interessierten Unternehmen bzw. Partner zu übergeben. Dies ist leider bisher nicht gelungen. Alle Materialien und Konzepte sind eingelagert und warten auf den nächsten Einsatz. Unternehmen des Maschinenbaus, der Elektrotechnik oder Energiewirtschaft werden gerne aufgefordert, sich beim Vorstand der Stiftung zu melden. Unser Ziel ist, den Solar Campus wieder aufleben zu lassen.Die Jugendwerkstatt, ein Ort der Begeisterung am informellen LernenNach den ersten Erfolgen und begeisterten Rückmeldungen aus der Szene des “geförderten Werkens” in Schulen folgte der nächste Schritt, die Gründung der “Jugendwerkstatt Energie&Technik” in Koblenz-Metternich. In Kursen mit definierten und vorbereiteten Themen, dennoch aber mit großer Offenheit für Kreativität und für die unterschiedlichsten individuellen Ergebnisse, konnten jeweils 5-15 Kinder schrauben, werkeln, löten und was auch immer der Inhalt der Kurse war. Für die Altersgruppen von 6 bis 16 Jahren entwickelte die Martin-Görlitz-Stiftung angemessene und altersgerechte Inhalte, die in Wochenkursen oder auch zu Ferienzeiten gut angenommen wurden.Die Leitung der Kurse lag überwiegend in den Händen von Studenten aus dem Lehramt, möglichst mit einer technischen Vorbildung. Besonders wertvoll waren aber ältere Kursbetreuer, die zuvor teils als Meister im Handwerk, teils als Physiklehrer an Koblenzer Schulen tätig waren. Diese Personen, denen an dieser Stelle nochmal besonders zu danken ist, konnten die Kinder noch mehr begeistern. Im Zuge der oben bereits genannten Ausrichtung auf die Großprojekte in der Koblenzer Altstadt wurde die Jugendwerkstatt im Jahr 2014 mit dem Bereich der Kinder-Technik-Ferien-Camps der Universität Koblenz zusammengelegt. Zusammen mit einer Anschubfinanzierung der Stiftung konnte so der Übergang der bisherigen Arbeiten in einen neuen, vergleichbaren Rahmen bewirkt werden.Wir sind stolz darauf, dass in den Kursen der Jugendwerkstatt sowie bei den Veranstaltungen des “Solarboot Cups” / “Solar Campus” über zehn Jahre hinweg rund 10.000 Kinder und Jugendliche teilgenommen haben und dabei umfangreiches Wissen und Fähigkeiten rund um nachhaltige Technik und nachhaltiges Leben gewinnen konnten.2014: Aufgaben und Handlungsgebiet der Stiftung wachsen weiter.Orientierung und Befähigung zum Handeln bleibt ein zentrales Element der Stiftungsarbeit, verbunden mit den Aspekten der Nachhaltigkeit und des behutsamen Wirtschaftens. Das neue, integrierte Groß-projekt am Florinsmarkt in der Altstadt von Koblenz bestimmt seit seinen Anfängen im Jahr 2012 die Ausrichtung, seit 2014 bildet es den Schwerpunkt.