Das Dreikönigenhaus - Treffpunkt der Veränderer und Raum für Gründer.Als erstes Gebäude des Altstadt-Ensembles rund um den Florinsmarkt wurde 2014 die ehemalige Stadtbibliothek saniert, der von Eltz-Rübenacher Hof. Hinter der Fassade des barocken Adelshauses, das ebenso wie alle ISSO-Gebäude in einem Wikipedia-Beitrag beschrieben ist, entstand ein Gründerzentrum mit “eingebauter Zukunftsfähigkeit”: Jenseits des wirtschaftlich getriebenen Zwangs zu einem immer-höher-schneller-weiter ist das Dreikönigenhaus auf der Suche nach Konzepten, Ideen und Produkten, die den Anspruch haben, ein Stück weit unsere Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit zu verändern. Es ist inhaltlich ein Praxislabor der gesellschaftlichen Transformation. Dabei ist das Dreikönigenhaus nicht dogmatisch. Die Mieträume (zum aktuellen Zeitpunkt Ende 2016 herrscht praktisch Vollvermietung) sind nicht zwangsweise mit einer inhaltlichen Ausrichtung verknüpft. So bieten einige der Startup-Firmen des Hauses aktuelle IT-Dienstleistungen wie Webdesign und Online-Marketing, Eine beispielhaft gelungene Sanierung.Das Dreikönigenhaus hatte eine wechselvolle und interessante Geschichte, die bei Gelegenheit in einem Büchlein zusammengestellt werden soll. Bis dahin muss für die Frühzeit der Wikipedia-Beitragausreichen. Nach den Kriegszerstörungen im Zweiten Weltkrieg blieb das Gebäude unvorstellbar lange als Ruine unsaniert inmitten der Koblenzer Altstadt stehen: Erst 1976 erfolgt die Sanierung seitens der Stadt, ab diesem Jahr war dann bis 2013 die Stadtbibliothek dort untergebracht. Vierzig Jahre waren daher bautechnisch aufzuholen, dazu gehörten zwei umfassende Maßnahmen der Bauwerks-Trockenlegung: Horizontal rund um das komplette Bauwerk gegen aufsteigende Feuchtigkeit, und an der Rückseite stellte sich eine kleine archäologische Sensation heraus. Das Haus lehnt nämlich an eine bis dahin wenig dokumentierte zweite Stadtmauer etwa aus dem Jahr 1180, was unter anderem zu erheblichen vertikalen Abdichtungsmaßnahmen und einer komplett neuen Rückwand geführt hat.Davon ist ein Jahr nach Eröffnung nichts mehr zu sehen. Das Gebäude wurde unter bestmöglicher Sicherung und Verwendung der historischen Reste in die Moderne geführt, wobei im Innenbereich aufgrund der Kriegszerstörungen wenig Erhaltenes und Erhaltenswertes aufgefunden wurde.Das Dreikönigenhaus steht unter Denkmalschutzgesetz (DSchG). Es liegt in der Denkmalzone Altstadt. Seit 2002 ist das Dreikönigenhaus Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Des Weiteren ist es ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau-weißen Schutzzeichengekennzeichnet.Liebe zum Detail.Bei der Innengestaltung wurde besonderer Wert darauf gelegt, das Gebäude zwar unter heutigen Ansprüchen modern nutzbar zu machen, den Bezug zum barocken Ursprung aber zu bewahren, so weit das möglich war. Hierzu gehört insbesondere die Folienbeschriftung im 2. und 3. Obergeschoss, bei der historische Kaufakten und alte Mietverträge beispielsweise aus der Zeit der französischen Besatzung 1795-1815 Verwendung fanden. Der Betrachter taucht - ein wenig Sprachwissen vorausgesetzt - durch die kleinen Textabschnitte an jeder Stelle in die Geschichte des Hauses ein und hat seine Freude daran, wie die kreative Nutzung heute geworden ist.Privat finanziert ohne Zuschüsse.Darüber freuten sich Ministerin, Abgeordnete und örtliche Politiker bei der Einweihung am meisten: Die inhaltlich gelungene und bestmöglich denkmalgerechte Sanierung mit Kosten von über 2,0 Mio.€ erfolgte ausschliesslich aus privaten Mitteln.+ Demnächst + Mehr zur Geschichte + Die Drei Könige +>> Nächste Seite